Odagser Schlachtenbummler verwandeln die Langenholtenser Halle zu einem Heimspielort
Die Saison in der Bezirksliga Süd hat für die erste Herrenmannschaft des TSV Odagsen ein überaus erfreuliches Ende genommen und endete unlängst mit dem vielumjubelten Aufstieg in die Bezirksoberliga Süd, in der das Team um Kapitän Daniel Argut in der kommenden Spielzeit 2025/2026 antreten wird.
Nachdem unser Sextett in der Vorsaison sehr souverän aufgestiegen war, begann Anfang Oktober 2024 auch die aktuelle Saison in der Bezirksliga überaus erfolgreich, obwohl man nicht mit der Zielsetzung „erneuter Aufstieg“ ins Rennen gegangen war, sondern vielmehr die Zugehörigkeit zur neuen Spielklasse mit einem sicheren Klassenerhalt bestätigen wollte.
Personell konnte der TSV Odagsen nunmehr fest die Dienste von Markus Langer in Anspruch nehmen, der im Vorjahr noch als Edeljoker fungierte und sich damit für einen festen Platz im mittleren Paarkreuz empfahl, weswegen André Dunemann (vorerst) Teil der zweiten Mannschaft wurde.
Zu Saisonbeginn hielt sich die Mannschaft den ganzen Oktober lang schadlos und hatte nur in eigener Halle mit der Zweitvertretung aus Seulingen große Probleme, da es der Nummer eins der Gegner, Ralf Mollenhauer gelang, gleich beide Spitzenspieler des TSV, Daniel Argut und Christian Wenzel, zu besiegen und damit das Spiel lange offen zu halten. Ganz stark agierte an diesem Herbsttag das untere Paarkreuz mit Thomas Simmich und Alexander Carl, die drei Punkte zum knappen 9:6-Gesamtsieg beisteuerten.
Auch Bilshausen, Herzberg und Werra Laubach konnten klar besiegt werden, sodass schnell deutlich wurde, dass auch in diesem Jahr mit dem TSV-Odagsen im vorderen Tabellendrittel zu rechnen war.
Richtig ernst wurde es aber dann im November, als man bei der Verbandsligareserve der SG Lenglern antreten musste, die als klarer Favorit ins Rennen gingen und mit Spielern gespickt antrat, die einen für die Bezirksliga überdurchschnittlich hohen Bilanzwert aufwiesen. Erschwerend kam hinzu, dass die Mannschaft gleich mit zweifachem Ersatz antreten musste und das mittlere Paarkreuz um Tischtennislegende Reinhard Köneke und auch Markus Langer vollständig ersetzen musste. Obwohl, wie in Odagsen üblich, schnell mit André Dunemann und Stephan Homann spielstarker Ersatz zur Verfügung stand, bekam das Team eindrucksvoll seine Grenzen aufgezeigt. Außer einem Doppel und zwei Siegen des Kapitäns Daniel Argut im Einzel gab es in Lenglern nichts zu ernten und man kassierte eine schmerzliche 3:9-Niederlage, die auch der Höhe nach in Ordnung ging, wenn man die Odagser Fanbrille in grün bei der Beurteilung des Spitzenspiels mal abnehmen möchte.
Auch das darauf folgende Spiel in Rhume endete 8:8 unentschieden, sodass sich der TSV erstmal im vorderen Mittelfeld der Tabelle einsortieren musste.
Trotz weitergehender Verletzungsprobleme gelang es, die Vorrunde auf dem zweiten Rang zu beenden, da man im letzten Hinrundenspiel wieder in die Spur fand und auswärts beim ASC Göttingen mit 9:4 gewann, was insofern überraschend war, dass man in der ersten Pokalrunde im Spätsommer noch in Göttingen unterlegen war und sich selbst im Vorfeld des Duells eher als Außenseiter sah.
Der Rückstand zur Tabellenspitze war allerdings zu diesem Zeitpunkt mit drei Zählern bereits zu groß, als dass man noch auf den direkten Aufstieg in die Bezirksoberliga schielen konnte.
Dennoch ging das Team mit drei Siegen gegen Bilshausen, Seulingen und Herzberg in die Rückrunde und festigte Anfang des Jahres den zweiten Tabellenplatz mit starken Auftritten, die besonders positiv zu erwähnen sind, da man weiterhin verletzungsbedingt in fast keinem Spiel ohne Ersatzgestellung auskam.
Es zeigte sich aber, was den TSV Odagsen ausmacht – ein tolles Vereinsgefüge, in dem jeder für den anderen eintritt, was durch die Tatsache deutlich wurde, dass wir zu jeder Zeit siegfähigen Ersatz zur Verfügung hatten, was die Auswirkungen der Verletzungsmisere durchaus abfedern konnte.
Ernst wurde es erneut Ende Februar als man zu Hause die Reserve der SG Rhume zu Gast hatte und einmal mehr mit doppeltem Ersatz antreten musste, da sich die Personalsituation kaum entspannt hatte. Trotz großen Kampfes unterlag man nach fast vier Stunden Spielzeit mit 6:9, befand sich aber nach wie vor gut im Rennen um den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt.
Dass dieses trotz nur dreier Punkte aus den verbliebenen drei Spielen gelang, lag daran, dass man gegen Werra Laubach in heimischer Spielstätte einen tollen Sieg mit 9:2 Punkten landete und auch gegen den starken ASC Göttingen erneut punkten konnte beim 8:8. Auch ein Sieg lag an diesem Tag im Bereich des Möglichen, aber die überragende Spitzenspielerin des ASC Göttingen, Maja Kloke und die unerwartete, erste Saisonniederlage des Spitzenduos Argut/Wenzel im Schlussdoppel verhinderten einen doppelten Punktgewinn.
Dennoch konnte der sehr erfreuliche zweite Platz bereits vor dem finalen Rückrundenauftritt gegen den Tabellenführer SG Lenglern rechnerisch gesichert werden und auch im letzten Saisonspiel verkaufte man sich überaus teuer und schnupperte an einem Punktgewinn gegen den übermächtigen Rivalen. Leider bewies der Spitzenreiter, warum man sich ganz oben in der Tabelle befand - zu geschlossen agierte die Mannschaft um den Ex-Langenholtenser Karsten Henkel von Position 1-6, sodass die Konzentration nun auf das Relegationsduell gegen die Reserve des TSV Langenholtensen gelegt werden konnte, die in der Bezirksoberliga auf dem Relegationsplatz gelandet waren.
Anfang Mai war es dann soweit und die Langenholtenser Heimzuschauer rieben sich verdutzt die Augen, als die personell stattliche Abordnung des TSV Odagsen mit Schals und guter Laune „bewaffnet“ die Turnhalle des Gastgebers in grün tauchte und das Team vom ersten Ballwechsel an fulminant unterstütze.
Im Vorfeld war davon auszugehen, dass die Odagser Riege im vorderen Paarkreuz favorisiert war, es dennoch aber ein knappes Duell werden könnte, da die Langenholtenser auf allen anderen Positionen mindestens als ebenbürtig eingeschätzt wurden.
Dies bewahrheitete sich auf schmerzvolle Art und Weise, als es beim Zwischenstand von 3:6 still wurde beim Odagser Anhang. So konnten wohl nur kühne Optimisten noch an eine Wende glauben zu diesem Zeitpunkt. Nun zeigte sich aber, aus welchem Holz die Akteure des TSV Odagsen gestrickt sind und was folgte, entsprach der Dramaturgie eines spannenden Krimis.
Erst brachte das obere Paarkreuz um Daniel Argut und Christian Wenzel unsere Mannschaft mit zwei Siegen wieder auf 5:6 heran, dann überwand auch der Rest der Equipe seine Blockade. Die Mitte agierte herausragend und sorgte in Persona von Reinhard Köneke und Markus Langer für die 7:6-Führung, die von Thomas Simmich noch sensationell nach 0:2 Satzrückstand gegen Hansch auf 8:6 ausgebaut werden konnte.
Alex Carl verpasste leider die Chance, den Einstieg direkt einzutüten, sodass das Schlussdoppel entscheiden musste, in dem Argut/Wenzel als klare Favoriten in die Partie gingen. Zur Freude der Odagser Schlachtenbummler konnten die beiden Spitzenspieler ihrer Favoritenrolle gerecht werden und entsprechend groß war der Odagser Jubel, als man nach beinahe vier Stunden Spielzeit zum 9:7 punkten konnte.
Entsprechend groß ist die Freude der Mannschaft auf die Saison 2025/2026 in der Bezirksoberliga Süd, in der man mit dem Neuzugang Thomas Scheper vom Bovender SV im vorderen Tabellendrittel mitspielen möchte.
Die Mannschaft bedankt sich bei den sehr zahlreichen Zuschauern bei den Heimspielen und auch bei den einmal mehr fulminanten Ersatzspielern aus der zweiten Herrenmannschaft, die einen großen Anteil am letztendlichen Aufstieg hatten.
Wir freuen uns, auch in der kommen Saison wieder auf gleichermaßen tolle Unterstützung, die dafür sorgen sollte, dass die kleine Odagser Halle auch in der Bezirksoberliga wieder zu einer nahezu uneinnehmbaren Festung wird.
Mit sportlichen Grüßen, im Namen der ersten Herrenmannschaft
Daniel Argut